di ist die abkürzung für designinformationen, einer unabhängigen informationsplattform mit unregelmäßig erscheinenden und wechselnden inhalten. das aktuelle thema ist “the new bauhaus in chicago” eine facharbeit von 1980 an der uni wuppertal von mir, gerda m. neumann und jose delhaes.

das bauhaus mit seiner leitung stand wie eine ikone als innovative institution, die um 1933 stark unter der zunehmenden repressiven situation zu leiden hatte. wegen des unerträglichen politischen drucks wanderten zahlreiche “bauhäusler” in die staaten aus, die trotz zahlreichen schwierigkeiten bedeutendes schufen.

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die auflösung des bauhauses in berlin und die emigration von bauhäuslern



bereits unter der ära hannes meyer in dessau war das bauhaus rechtsradikalen angriffen ausgesetzt, weil es in den augen der nazis eine “bolschewistische” institution war und weil meyer den linksradikalismus im bauhaus zugelassen hatte. er wurde dann wegen fadenscheiniger gründe seines direktorenpostens enthoben.

unter mies van der rohe's leitung wurde das bauhaus danach in berlin weitergeführt. dort sah sich die sa zu einer intensiven hausdurchsuchung veranlasst, welche jedoch nicht von erfolg gekrönt war. deshalb wurden “bauhäusler”, die keine personalpapiere mit sich führten, festgenommen.

eine weiterführung des bauhauses in berlin wäre nur mittels fauler kompromisse, die auch die entlassung von hilbersheimer und kandinsky beinhaltet hätte, möglich gewesen, weshalb am 10. 8. 33 die pforten des bauhauses von van der rohe für immer geschlossen wurden.

trotz der politischen lage blieben einige bauhausangehörige in deutschland. ein nicht geringer teil wanderte in andere länder aus.

josef albers wurde 1933 direkt vom black mountain college, north carolina usa übernommen. ein jahr später emigrierte laszlo moholy-nagy auf anraten seiner freunde. marcel breuer übersiedelte 1935 zuerst nach london und folgte dann zwei jahre später einem ruf an die harvard universität.

1938 wanderte mies van der rohe in die staaten aus, wo er sofort eine stelle als leiter der architekturabteilung am amour institute bekam. zuvor hatte er noch sein berliner architekturbüro weitergeführt. feiniger hatte bereits 1935 seine ausreise in die usa angetreten.

walter gropius wanderte über england, wo er mit maxwell frey zusammen arbeitete aus. er erhielt wie marcel breuer 1938 eine berufung an die graduate school of design der harvard uni in cambridge.

im gleichen jahr wie van der rohe emigrierte bayer in die usa, wo er bereits ende '38 im museum of modern art eine umfangreiche ausstellung von bauhaus arbeiten der jahre 1919 – 28 auf die beine stellte.

nachdem ludwig hilbersheimer, der im 3. reich als “sozi” verschrien war, noch fünf jahre in berlin gelebt hatte, entschloss auch er sich zur ausreise. walter peterhans, der zuvor an der reimann-häring schule in berlin unterrichtet hatte, kehrte 1938 deutschland den rücken.

durch die emigration vieler bauhäusler wurde das geistige erbe der institution fruchtbar in die usa hineingetragen.




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